Erfolgskriterium 3.1.5
Leseniveau
[Materialsammlung]
Wenn ein niedrigeres Niveau einer Sekundärstufe für das Verständnis eines Textes nicht ausreicht, gibt es Erklärungen oder einfachere Varianten.
WCAG Kontext
Prinzip 3. Verstehbar Understandable
Information und die Bedienung der Benutzerschnittstelle müssen verstanden werden können.
Richtlinie 3.1 Lesbar
Mache Textinhalt lesbar und verstehbar.
Strukturierende Übersetzung des Erfolgskriteriums
Für Text, der eine Lesefähigkeit erfordert, die über ein niedrigeres Niveau einer Sekundärstufe hinausgeht, steht zur Verfügung:
- ergänzenden Inhalt.
- eine Version, welche keine Lesefähigkeit verlangt, welche über ein niedrigeres Niveau einer Sekundärstufe hinausgeht.
Ausnahmen:
Eigennamen und Titel.
Anmerkungen zur Übersetzung
- Die ursprüngliche Satzstellung wurde leicht umgearbeitet.
- Die Ausnahmen wurden in einem eigenen Punkt ausgearbeitet.
- Die Optionen wurden in einer nummerierten Liste dargestellt.
Englischsprachiger Originaltext des Erfolgskriteriums
When text requires reading ability more advanced than the lower secondary education level after removal of proper names and titles, supplemental content, or a version that does not require reading ability more advanced than the lower secondary education level, is available.
Zum raschen Verständnis
Für Menschen mit Lernbehinderungen oder solche, deren Muttersprache nicht der Sprache der Seite entspricht, ist es fein, wenn Informationen in einfacher Sprache verfügbar sind.
Ausnahmebestimmungen verstehen
Zielgruppen
Testverfahren
Maschinelle Prüfung
Eine Prüfung mit dem W3C HTML Validator sollte vor jeglicher Veröffentlichung einer Webseite erfolgen. Dieser Validator schlägt auch an, wenn ein img
-Element über kein alt
-Attribut verfügt. Ein fehlendes alt
-Attribut bewirkt, dass ein Screen Reader zur Bildbeschreibung auf den Dateinamen aus dem src
-Attribut zurückgreift, der selten aussagekräftig genug ist.
Tools, die explizit zur Prüfung der digitalen Barrierefreiheit dienen, bieten darüber hinaus keine Erkenntnisse. Noch gibt es keine künstliche Intelligenz, die den Bildinhalt im Kontext erkennen könnte.
Manuelle Prüfung
- Deaktiviere im Browser die Darstellung von Bildern und prüfe, ob die angezeigten Textalternativen hinreichend zum Verständnis von Inhalt und Funktionalität beitragen.
- Suche im Quelltext nach der Zeichenfolge
<img
und prüfe, ob der Wert imalt
-Attribut einen Sinn ergibt. - Suche im Quelltext nach der Zeichenfolge
<alt=" "
und prüfe, ob das derart verborgene Bild tatsächlich rein dekorativ ist. - Sieh dir im Browser Bilder und Grafiken an, die mittels CSS als Hintergrundgrafik eingeblendet sind. Sind diese jeweils rein dekorativ oder ist ein Textäquivalent vorhanden, das Inhalt oder Funktionalität angemessen beschreibt?
Es empfiehlt sich, zum Vergleich die Webseite auf einem anderen Rechner oder in einem anderen Browser parallel zu öffnen.
Prüfung durch betroffene Menschen (Peer Evaluation)
Blinde Menschen sind am meisten auf Alternativtexte angewiesen. Sie sind darüber hinaus überwiegend mit mangelhaften Alternativtexten konfrontiert. Vielfach ignorieren sie deshalb grundsätzlich Bilder beim Surfen.
Blinde Menschen können jedoch auch über den größten Erfahrungsschatz bei der Formulierung von Alternativtexten verfügen. Sie sollten daher unter folgenden Voraussetzungen bei der redaktionellen Einbettung von Bildern eingebunden werden:
- Blinde Testpersonen müssen technische und redaktionelle Anforderungen an textuelle Alternativen zu Bildern kennen. Als geschulte und erfahrene Prüfungsfachkräfte können sie bei der Formulierung von Alternativtexten zur Signifikanz und Prägnanz beitragen.
- Blinde Testpersonen benötigen zur Prüfung von Alternativtexten eine sehende Assistenzperson, die beschreibt, was auf einem Bild dargestellt ist. Assistenz ist auch erforderlich, wenn ein Bild redaktionell im Kontext oder technisch in der Reihenfolge der Elemente nicht adäquat dargestellt ist.