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WCAG 2.1

WCAG 2.1 Neuerungen

Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) starteten im Jahr 1999 in der Version 1.0 als Standard für barrierefreie Webinhalte. Im Jahr 2008 wurden neue Prinzipien, Richtlinien und Erfolgskriterien in der Version 2.0 veröffentlicht.

Im Juni 2018 erschienen die Richtlinien erweitert mit 17 neuen Erfolgskriterien. Das grundsätzliche Schema mit den vier Prinzipien, den Richtlinien und den dazugehörigen Erfolgskriterien wird aus den WCAG 2.0 übernommen. Ebenso gelten weiterhin die Konformitätsstufen zur Abstufung der Relevanz der Umsetzung der einzelnen Erfolgskriterien.

Neue Erfolgskriterien in den WCAG 2.1

Verbesserungen für einzelne Zielgruppen

Menschen mit Bewegungseinschränkungen

Bedeutung für Menschen mit Bewegungseinschränkungen

Seit der Veröffentlichung der WCAG Richtlinien in der Version 2.0 im Jahr 2008 haben technische Entwicklung die Erweiterung und Ergänzung durch neue Richtlinien erforderlich gemacht. Vor allem mobile Geräte, Touch Screens und die Möglichkeit zur Steuerung mittels Spracheingabe erfordern neue Standards der Barrierefreiheit.

Zur Bedienung alleine mit der Tastatur ist etwa der gänzliche Verzicht auf manuelle Bedienung mit der Möglichkeit der Sprachsteuerung oder die Relevanz der Raumlage von Geräten hinzugekommen.

Neue Erfolgskriterien für Menschen mit Bewegungseinschränkungen

Blinde Menschen

Bedeutung für blinde Menschen

Noch vor wenigen Jahren hätte niemand im Blindenwesen erwartet, dass Geräte ohne Tastatur oder andere taktil markante Bedienungselemente einmal für Information, Kommunikation und Mobilität zu einem zentralen Instrument werden könnten. Smart Phones mit Touch Screen, Sprachausgabe und Spracheingabe im Betriebssystem inbegriffen, haben jedoch die Selbständigkeit im Alltag von vielen Menschen ohne visuelle Bildschirmwahrnehmung revolutioniert.

Ein zentrales Anliegen bleibt jedoch die korrekte Semantik etwa durch HTML-Elemente und Attribute, die durch HTML5 und ARIA seit den WCAG 2.0 massiv angereichert wurden. Entsprechend wurde in einzelnen Punkten auf diese technischen Evolutionen in den Richtlinien reagiert.

Neue Erfolgskriterien für blinde Menschen

Menschen mit visuellen Beeinträchtigungen

Bedeutung für Menschen mit visuellen Beeinträchtigungen

Je kleiner Bildschirme etwa auf mobilen Geräten sind, desto wichtiger werden Schriftgrößen oder Vergrößerungsmöglichkeiten. Vergrößerte Darstellungen sollten jedoch auch allgemein ohne unnötiges horizontales und gelegentlich auch ohne vertikales Scrollen auskommen.

Die darüber hinaus durchaus vielfältigen Erweiterungen der Richtlinien für Menschen mit Sehbehinderung werden überwiegend als Soll-Bestimmungen eingestuft, also in der WCAG Konformitätsstufe AA. Lediglich die Größe von Schaltflächen wird überraschenderweise als weniger relevant gewichtet.

Neue Erfolgskriterien für Menschen mit visuellen Beeinträchtigungen

Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen

Bedeutung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen

In der neuen Version der WCAG wurden erstmals Erfolgskriterien eingearbeitet, die Fragen der Useability zuzuordnen sind, wie die Gestaltung einer Bedienungsoberfläche (User Interface) oder Bedienungsgewohnheiten (User Experience). Allerdings werden nur Fragen berührt, die technisch umgesetzt und geprüft werden können.

Insgesamt werden Verbesserungen für Menschen mit Lernbeeinträchtigungen oder Lesebeeinträchtigungen angestrebt. Aber auch an Gestresste oder alle, denen etwa bei Bewegungen am Bildschirm übel werden kann, wurde gedacht.

Neue Erfolgskriterien bei kognitiven Beeinträchtigungen

Erfolgskriterien für mobile Geräte

Folgende Erfolgskriterien zielen auf Bedienungskonzepte von Smart Phones und anderen Geräten mit Touch Screen ab: